Freitag, 29. April 2011

Im Kaisertal




Nach einer Zuganfahrt von München und einer kleinen Rundfahrt mit dem Bus bin ich endlich am Kaiseraufstieg in Kufstein angelangt. Es folgt ein etwas mühseliger Aufstieg über mehr als 300 Treppenstufen am Südhang des zahmen Kaisers. Schon bin ich mittendrin in einer landschaftlich wunderschönen Wanderung.
Einkehr im Veltenhof, einem sehr idyllischen Gasthof. Gutes Timing, denn just in dem Moment, als ich auf der Terrasse sitze, fängt es an zu regnen. Ich höre die Grillen zirpen, während ich auf meine Jausen warte. Alles hier trägt den Namen "Kaiser", auch das Bier.
Danach geht's weiter zum Pfandlhof, wo man von der Terrasse einen phantastischen Blick auf die hellen, schroffen Felswände des wilden Kaisers hat. Es geht weiter über wunderschön blühende Wiesen, bis ich einen Wald erreiche. Auf einsamen Waldpfaden und über viele kleine Holzbrücken führt der Weg bis zum Hinterbärenbad, wo man einen tollen Blick auf die mächtigen Felsmassive des wilden Kaisers hat.
Rückweg am rauschenden Kaiserbach entlang nach Kufstein. Mittlerweile fangen meine Beine an, ein bißchen zu schmerzen!
Ansonsten Stille. Weitab von den Gasthöfen ist das Kaisertal still. Nur die Vogelstimmen und die Grillen sind zu hören.
Und dann tönt die Heldenorgel von der Kufsteiner Festung durch das Tal. Ein fast irrealer Klang mitten in den Bergen.

Dienstag, 26. April 2011

Waldmeisterbowle

Maibowle, oder auch Waldmeisterbowle, war in den letzten 10 - 15 Jahren ein wenig aus der Mode gekommen, feiert aber jetzt, im Zuge des deutschen Bowle-Revival-Trends, ein Comeback. Zumindest in meiner Familie.
Die Zubereitung der Maibowle ist sehr einfach, erfordert aber schon ein bisschen Mühe im Vorfeld: Man muss nämlich den Waldmeister (in manchen Regionen nennt man ihn auch Maikraut) pflücken! Der Waldmeister wächst - wie der Name schon sagt - an schattigen Plätzen im Wald. Erkennen kann man ihn an seinen länglichen, schmalen grünen Blättern und natürlich an seinem unverwechselbaren Duft.
Da ich seit meiner Kindheit einen geheimen Platz kenne, an dem das Maikraut nur so wuchert, sind wir am Ostersamstag losgefahren, um das wundervolle Kraut zu ernten. Waldmeister pflückt man am besten Anfang April und nicht erst im Mai, denn im Mai blüht er und wird dadurch ungenießbar.
Eine gute Handvoll reicht für eine kleine Bowle.
Man wasche den Waldmeister, belese ihn ein wenig und lege ihn dann in eine Schüssel oder ein hohes, verschließbares Gefäß. Mit trockenem Weißwein und Mineralwasser (alternativ: trockener Sekt) aufgießen und mindestens eine Stunde ziehen lassen (am besten im Kühlschrank, dann ist die Bowle schön kalt). Dann entfaltet sich das feine Waldmeisteraroma und man kann ein ganz einzigartiges, erfrischendes Getränk genießen. Für Kinder kann man ihn mit Sprite ansetzen. Lecker!

Sonntag, 17. April 2011

Freizeithopper

Freizeithopper sind Menschen, die immer auf dem Sprung sind, von einem Termin zum nächsten eilen, von einem Single-Treff zum nächsten, von Party zu Party, von der Fahrradtour zum Grillfest, von der Hochzeit zum Clubabend. Die sich nirgends richtig aufhalten, kein wirkliches Gespräch führen, außer völlig belanglosem Small Talk oder Endlos-Monologen über die eigenen Vorzüge.
Und Freizeithopper werden immer mehr.
Die Freizeithopper sind beiderlei Geschlechts und meistens sehr sehr beschäftigt. Sie besitzen allerlei positive Eigenschaften, sind kommunikativ, aktiv, progressiv. Aber irgendwie ist nichts dahinter. Man fühlt sich im Beisein der Freizeithopper, als ob man es mit hohlen Nüssen zu tun hat, die zufällig mit Goldbronze bepinselt sind, aber doch eben innen - hohl.

Freitag, 15. April 2011

Warum ich nie begreifen werde, was an Hosenfalten und Handys so furchtbar interessant ist

Eine Gechichte aus dem wahren Leben:
Gestern bin ich in den Aufzug meines Bürogebäudes gestiegen, habe meinen "Mitreisenden" höflich "Guten Tag" gesagt und war dann ca. 1 Minute (gefühlt eine halbe Ewigkeit) mit den beiden Anzugträgern männlichen Geschlechts im Aufzug eingesperrt, während dieser sich gen Erdgeschoss in Bewegung setzte.
Eine Erwiderung auf meinen Gruß erhielt ich nicht, ebenso wenig einen Blickkontakt. Selber schuld, wenn ich so blöd bin, etwas Derartiges zu erwarten. Schließlich kann ich doch nicht allen Ernstes mit so was Tollem, Aufregendem, Attraktiven, Coolen konkurrieren, wie einem Sexy-Handy.

Beide Herren der Schöpfen waren absolut vertieft in das Studieren der Daten, Bilder, E-Mails, die da auf dem Mini-Bildschirm erschienen. Da kann ein ganz normaler, freundlich grüßender Durchschnittsmensch ja nun beim besten Willen nicht mithalten. Und auch das bezauberndste Lächeln meinerseits ist vergebliche Liebesmüh'.

Das Gleiche passiert mir übrigens, wenn ich ein Modegeschäft oder die Damen-Oberbekleidungs-Abteilung der einschlägigen Kaufhäuser betrete: Alle Angestellten sind äußerst intensiv mit Hosenfalten und Pullis-Zusammenlegen beschäftigt und man würdigt den Kunden keines Blickes.

Mittlerweile beginne ich aber zu zweifeln und denke, dass mir etwas ganz Tolles, Wichtiges und Aufregendes im Leben entgangen ist. Handy-Gucken und Hostenfalten müssen irgendwie unglaublich spannend sein, bloß ich habe das wohl noch nicht mitgekriegt. Seufz, wahrscheinlich stimmt was mit mir nicht.

Sonntag, 3. April 2011

Der Winter kann sich jetzt endlich mal verabschieden

Es wird auch Zeit. Habe gestern meinen ersten Sonnenbrand in diesem Jahr abbekommen; hoffentlich ist es auch mein letzter.
Ein bisschen im Englischen Garten herumgeradelt, Sonnen am Unterföhringer See und heute eine Wanderung um die Osterseen mit einem kurzen Abstecher nach Benediktbeuern.