Während ich im Urlaub war, hat sich in Köln ein Unglück von nicht absehbaren Ausmaß zugetragen. Das Stadtarchiv sowie zwei Nebengebäude in der Südstadt sind während Bauarbeiten an der Nord-Süd-U-Bahn eingestürzt und einfach so im Boden versunken.
An dem Tag und zu der Stunde, als dies geschehen ist, haben mich Freunde aus ganz Deutschland angerufen, die besorgt waren, dass mir eventuell etwas zugestoßen sein könnte. Ich konnte erst gar nicht glauben, was da passiert war und hätte es bis dato nicht möglich gehalten, dass in einem reichen, technisch hochentwickelten europäischen Industrieland so etwas vorkommt. Ja, wenn ich in den Nachrichten gehört hätte, dass in Kalkutta oder Afghanistan ein großes Gebäude als Folge von gravierendem Baupfusch zusammengekracht wäre, hätte ich mich nicht groß gewundert. Aber in Köln!!!
Letzte Woche war ich in der Südstadt auf Besuch und bin nachts zur Unglücksstelle gelaufen, um mir selbst ein Bild zu verschaffen. Es ist total gespenstisch. Ich lief an den unterirdischen Bauschächten des U-Bahn-Projekts vorbei. Aus dem Inneren dieser Schächte grollten stampfende Geräusche herauf, wie in einem Science Fiction Film. Ein einzelner Bauarbeiter bewachte und beobachtete die Vorgänge in dem Bauschacht. Weiter lief ich bis zu einer großen Absperrung, hinter der ein Sichherheitswachmann Patrouille ging.
Und da war es. Am Ende der Straße lag ein riesiger Haufen Schutt, der mit einer Plane hübsch überdacht war. Ansonsten nichts. Nur Schutt, Mauersteine, Reste eines Bauwerks. Dahinter Schwärze. Ich schaute mir das ein paar Minuten schweigend an. Dann ging ich zurück zur Severinstraße, vorbei an den grollenden und stampfenden Geräuschen, die da aus den Eingeweiden der Erde zu mir heraufdrangen, vorbei an dem Bauarbeiter, der das Grollen und Stampfen und Lärmen überwachte. Weg von diesem Ort. Ein paar Schritte weiter konnte ich wieder in das normale nächtliche Straßenleben der Südstadt eintauchen. Hier ist der Alltag wieder eingekehrt. Junge Leute kaufen Döner an der Bude, Pärchen schlendern über die Severinstraße, junge Türken führen aufgeregte Handygespräche.
Zwei Welten - nur wenige Meter voneinander entfernt.
Sonntag, 29. März 2009
Sonntag, 15. März 2009
Jameos del'Agua
Lanzarote hat noch 'ne dolle Sehenswürdigkeit - die Jameos del'Agua.
Man begibt sich auf vielen Stufen hinunter in eine Art Höhlenlandschaft, wo den Besucher erst mal ein wunderschönes Café mitten in einer Lavahöhle erwartet. Nach kurzem Kaffeestop inklusive Flirt mit dem netten lanzarotenischen Kellner geht's weiter durch ein Lavagewölbe, durch das ein Fluss fließt, der mich an den legendären Styx erinnert. In diesem Styx leben kleine weiße, blinde Krebse, die normalerweise viele hunderte Meter weit unter der Meeresoberfläche wohnen. Wie sie da hingekommen sind, weiß kein Mensch. Aber die Krebschen scheinen sich wohlzufühlen, obwohl der Styx relativ flach ist.
Dann geht's weiter in einen atemberaubend schönen Lavagarten mit Pool, der von keinem Geringeren als César Manrique gestaltet wurde.
Ein schöner Ort zum Verweilen, Lesen, Träumen ...
Sonntag, 8. März 2009
Kanarischer Künstler
Der Künstler César Manrique ist auf Lanzarote geboren und aufgewachsen. Seine architektonischen und künstlerichen Werke haben das Erscheinungsbild dieser Insel nachhaltig geprägt und ihm ist es zu verdanken, dass Lanza auch einiges an Kultur und Kunst zu bieten hat.
Wir machten einen Ausflug zu seiner Stiftung nahe des Städtchens Tahiche. Diese Stiftung war ehemals das Wohnhaus von César Manrque und ist - wie könnte es auf Lanzarote auch anders sein - direkt in Lavagestein gebaut worden. In den ehemaligen Privaträumen findet der Besucher heute eine Kunstausstellung.
Ich war sehr beeindruckt von den Lavagängen, der verschachtelten Anordnung der Räume und dem Ineinander-Verschmelzen von Gesteinshöhlen und Wohnräumen.
Vor dem Gebäude befindet sich auch ein großer Garten mit Palmen und Kakteen.
Leider darf man von den ins Lavagestein eingebetteten und sehr geschmackvoll gestalteten Ruheräumen keine Fotos machen. Da muss man schon die Postkarten kaufen, die es gleich im Souvenirshop nebenan gibt, und die diese Motive zeigen. Geschäftstüchtig war Herr Manrique also auch!
Donnerstag, 5. März 2009
Timanfaya
Im Timanfaya Nationalpark darf man sich nicht einfach so frei bewegen. Nur mit authorisierten Bussen kann man den Nationalpark erkunden.
Wenn man die Touristen dort frei herumlaufen - und trampeln ließe, hätte die Natur keine Chance, sich zu erholen und Pflanzen könnten sich nicht ansiedeln.
Wenn man die Touristen dort frei herumlaufen - und trampeln ließe, hätte die Natur keine Chance, sich zu erholen und Pflanzen könnten sich nicht ansiedeln.
Im Timanfaya befinden sich auch ein Besucherzentrum und ein Restaurant, in dem wir zu Mittag gegessen haben. Der Clou ist, dass das Fleisch und der Fisch, die man dort verzehrt, auf einem Grill mit der Wärme des Vulkans gegart werden!
Ein schlauer Trick zum Energiesparen.
Kaktusgarten
Lanzarote besitzt einen wunderschönen Kaktusgarten, der von dem einheimischen Künstler César Manrique gestaltet wurde.
Hier wachsen Kakteen in allen Formen und Größen, eingebettet in eine Gartenlandschaft aus Lava.
In Deutschland finde ich Kakteen grässlich; ich erinnere mich, dass es mal Mode war, Setzkästen mir Mini-Kakteen zu bestücken, welche dann kümmerlich vor sich hin verstaubten.
Aber in die karge Insellandschaft passen sie und der Kaktusgarten ist ein echter Hingucker.
Mittwoch, 4. März 2009
Feuerberge
Ein Ausflug in die Vukanlandschaft darf bei einem Lanzarote-Urlaub natürlich nicht fehlen.
Am Dienstag Morgen sind wir trotz leichter Müdigkeit nach dem Rosenmontagszug tapfer früh aufgestanden und ab ging's in das Gebiet der Feuerberge.
Wir erforschten das Innere des Vulkans "Rabenkessel", in dessen Krater früher Konzerte veranstaltet wurde. Heute ist das aus Naturschutzgründen verboten.
Danach geht's weiter zu einem roten Vulkan namens "Montana Colorada", vor dem sich auch eine sogenannte Vulkanbombe befindet.
Wenn man so zwischen den Vulkanen herumwandert, ist es, als befinde man sich auf einer Mondlandschaft oder auf dem Mars. Irgendwie ist das fast außerirdisch. Außer ein paar Flechten und kleinen Sträuchern hüpft höchstens mal eine Heuschrecke als Lebenszeichen durch diese öde und bizzare Wildnis.
Besonders sehenswert ist allerdings das Farbspiel auf den Vulkanen, die alle schon an sich verschiedenfarbig sind, aber durch den Einfall des Sonnenlichts in den wunderbarsten Farben changieren.
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