Letzte Woche habe ich zum ersten Mal in meinem Leben beim Horrorwichteln mitgemacht. Manche Leute nennen es auch Schrottwichteln.
Man nehme möglichst den hässlichsten und scheusslichsten Gegenstand im Haushalt oder jenes grässliche Geschenk, dass man damals von Tante Hertha zu Weihnachten bekommen hat. Jeder hat doch im Haushalt schaurig grässlichen oder hoffnungslos altmodischen Krams herumfliegen, den man einfach nicht los wird und der auch beim 7. Umzug nicht kaputtgeht - im Gegensatz zu den geliebten Porzellantassen oder der sündhaft teuren Lieblingsbluse, die gleich beim ersten Mal Tragen einen Rotweinfleck abgekriegt hat, den man jetzt nie wieder rausbekommt ...
Bei der Weihnachtsfeier meines Frauenstammtisches letzte Woche war Horrorwichteln angesagt. Horrorwichteln funktioniert folgendermaßen: Jeder Teilnehmer bringt ein Geschenk mit (schön verpackt), dann werden die Namen auf kleine Zettel gechrieben. Eine "Lottofee" zieht dann die Namen und wer dran ist, dem wird ein Geschenk zugeteilt. Wenn alle mit Geschenken versorgt sind, wird gewürfelt und wer eine Sechs oder eine Eins würfelt, kann sein Geschenk mit einem anderen tauschen, das vielleicht ein bisschen weniger hässlich ist bzw. dem eigenen Geschmack eher entspricht.
Mein Beitrag zur kollektiven Scheußlichkeit war eine rosa Rückenbürste, die man auch leicht mit einem Staubwedel verwechseln kann. Die war mal ein gutgemeintes Geschenk meiner Mutter und fristete lange Zeit ein tristes Dasein in der letzten Ecke meines Wandschranks. Allerdings war sie noch lange nicht der Gipfel der Grausamkeiten, die man einem Menschen schenken kann. Beim Horrorwichteln wurden geradezu abartig hässliche Schalen aus den Siebziger Jahren, alte Handtaschen, Plastik-Ohrringe, Klemmbretter, Traumfänger, seltsam geformte Metallschalen, kitschige Bilder, Nippes und Krimskrams und sogar ein funkelnagelneues Rechaud unter die Leute gebracht. Der absolute Höhepunkt aber war ein Türhaken mit Knöpfen, der von einer der anwesenden Damen gleich als Sex-Spielzeug identifiziert wurde. Nach diesem Moment gab es kein Halten mehr in der Mädelsrunde. Jede wollte das "Sexspielzeug" haben, aber garantiert hatten nur ganz Wenige eine Ahnung, wie man denn so was benutzen sollte ... Auf jeden Fall sorgte das für viel Gelächter und Heiterkeit unter den Anwesenden.
Ich kann immer wieder nur staunen, in was für Richtungen die Phantasie bestimmter Frauen geht. Mir fehlt da, glaube ich, einiges. Vor allem in Bezug auf Sexspielzeuge.
Fazit: Beim Horrorwichteln kann frau immer noch was lernen!
Sonntag, 23. November 2008
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