Oh Mann, was soll ich bloß morgen im Büro erzählen, wenn ich gefragt werde, was ich am Wochenende gemacht habe! Eigentlich außer ein bißchen Laufsport nicht viel. Statt zu einer angesagten Party mit hippen Leuten eingeladen zu sein oder wenigstens einen kuscheligen Abend mit meinem Freund zu verbringen oder zumindest eine Weinverkostung mit dem erfolgreichsten Jung-Manager von Köln zu degoustieren saß ich vor dem Fernseher. Nein, keine DVD, einfach nur Fernsehen.
Ich hätte ja auch am Computer arbeiten können - das würde meiner Karriere bestimmt guttun. Und würde mich eher ans Ziel bringen als dieses faule, nutzlose Rumgegammel vor der Glotze ohne Plan und Ziel.
Oder ich hätte meinen Papierkram sortieren können; das wäre höchst effizient. Dann würde ich endlich mal wieder Durchblick bekommen, wer ich eigentlich bin und wie meine finanzielle Lage ist. Gestern Abend habe ich aber die Unwissenheit und Ignoranz vorgezogen.
Warum hänge ich planlos stundenlang vor meiner (zu allem Überfluss auch noch altmodischen Glotze)? Noch nicht mal ein Mega-Monster-Flachbildschirm mit allem technischen Schnick-Schnack. Nein, ein alter Farbfernseher ohne Dolby Surround.
Aber wenn ich so richtig drüber nachdenke, wird mir immer mehr klar, was mich zu diesem abendlichen stundenlangen Fernsehkonsum bewegt. Nur beim Fernsehen befinde ich mich in der luxuriösen und absolut angenehmen Situation, andere für mich arbeiten zu lassen. Nur beim Fernsehen muss ich absolut nichts tun, muss nicht denken, machen tun, trage keine Verantwortung; auch wenn auf der Mattscheibe schon die dritte Leiche zu beklagen ist.
Ein Märchen, ein Traum von Tausendundeiner Nacht. Es lebe das samstagabendliche Fernseh-Schlomping!
Sonntag, 17. Februar 2008
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